SF Hamborn 07 – SpVgg Steele 03/09 3:4 (1:1)

SF Hamborn 07 – SpVgg Steele 03/09 3:4 (1:1)

-Hamborn verpasst den Sprung an die Tabellenspitze – Löwen geben in der letzten Viertelstunde eine 3:1 Führung aus der Hand –

Einen herben Dämpfer im Titelrennen mussten die Sportfreunde Hamborn 07 am Sonntagnachmittag hinnehmen. Trotz zweimaliger Führung unterlag das Team von Stefan Janßen im Spitzenspiel der Landesliga Gruppe 3 der Spielvereinigung Steele 03/09 am Ende noch mit 3:4.

Timm Golley hatte die Löwen mit einem sehenswerten Freistoß mit 1:0 in Führung gebracht (29.). Nach zwischenzeitlichem Ausgleich der Gäste durch einen von Djibril Tamsir Camara verwandelten Foulelfmeter (38.) zogen die Hamborner im zweiten Durchgang durch Treffer von Kevin-Dean Krystofiak (48.) und Julian Bode (67.) auf 3:1 davon. Als die Löwen sich als sichere Sieger wähnten und einige Nachlässigkeiten an den Tag legten, bewies Steele Moral und glich in der letzten Viertelstunde innerhalb von 10 Minuten durch Tore von Marc Geißler (75.) und Denny Hadzovic (85.) aus. Als beide Mannschaften „all in“ setzten, gelang den Gästen aus Essen in der Nachspielzeit gar noch der Siegtreffer durch Timo Nickel (90. +2).

Die Löwen kassierten damit die erste Niederlage der Saison und verpassten gleichzeitig den Sprung an die Tabellenspitze, da Spitzenreiten VfB Speldorf mit einem 0:2 gegen den FC Remscheid verlor. Steele hat sich durch den Sieg die Tabellenspitze zurückerobert, während die Löwen auf Rang 6 der Tabelle abrutschen.

„Ein solches Spiel darfst Du nie und nimmer verlieren“, haderte der Löwen-Coach weniger mit dem Ergebnis als mit den Umständen, unter denen es zustande kam. „Ich bin völlig konsterniert ob der Leistung in den letzten 20 Minuten. Hierüber wird in den nächsten Tagen zu sprechen sein.“

Sein Team hatte zunächst gut ins Spiel gefunden und die Partie dominiert gegen einen Gegner, der sich zunächst ausschließlich auf auf die Verteidigung konzentrierte.

Die verdiente Hamborner Führung resultiere nach knapp einer halben Stunde aus einem Freistoß von Timm Golley, der unhaltbar für Gäste-Keeper Marko Razic unter der Latte einschlug (29.).

Steele musste nun reagieren und löste sich aus der Defensive, was die Hamborner Abwehrreihen erstmals in Verlegenheit brachte. „Das hat unserer Abwehr erstmals in diesem Spiel gezeigt, dass due ihrer gewissen Drucksituationen schwankt“, stelle Stefan Janßen im Nachgang fest.

Nachdem Löwen-Keeper Muhammed Sadiklar zunächst zweimal mit glänzenden Reaktionen den Ausgleich verhindern konnte, kamen die Gäste dann durch einen Standard zum 1:1. Nach einem Zweikampf im 16er der Hamborner entschied Schiedsrichterin Isabel Steinke auf Strafstoß. Djibril Tamsir Camara lässt sich die Chance nicht entgegen und verwandelt zum 1:1 (38.). Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Pause.

Zur zweiten Halbzeit nahm Stefan Janßen einige Umstellungen vor, die sich bereits nach kurzer Zeit bezahlt machen sollten. Es entwickelte sich – analog zum Beginn der ersten Halbzeit – ein Spiel auf ein Tor, bei dem Kevin-Dean Krystofiak (49.) und Julian Bode (67.) fast zwangsläufig das Ergebnis auf 3:1 hochschraubten.

In der Folge hat „07“ das Spiel und den Gegner sicher im Griff. Ein Standard bringt die Partie dann zum Kippen.

Nach einer „völlig unnötig von uns zugelassenen Ecke“, wie Stefan Janßen befand, kann die Löwen-Abwehr zweimal nicht entscheidend klären, der Schuss von Marc Geißler kann von einem Hamborner Abwehrspieler erst hinter der Linie aus dem Tor geköpft werden – es steht 2:3 (75.).

Steele leckt jetzt Blut, wirft alles nach vorne. „Mit dieser Situation kamen unserer Abwehrspieler überhaupt nicht zurecht“, umschreibt Stefan Janßen den Druck, den der Tabellenzweite nun im Holtkamp aufbaute.

Und die Gäste wurden für ihre Mühen belohnt, vielleicht auch mit dem Glück des Tüchtigen: Nach einem langen Ball in den 16er der Löwen köpft Dennis Wichert den Ball vermeintlich aus der Gefahrenzone. Das Leder landet jedoch bei Denny Hadzovic, der die Kugel aus rund 22 Metern Torentfernung volley nimmt und unhaltbar in die kurze Ecke des Hamborner Gehäuse zimmert (85.). „Das war ein Traumtor“, gab Stefan Janßen unumwunden zu.

Der Ausgleichstreffer war das Signal für beide Mannschaften zum letzten Aufbruch. Keiner wollte sich mit dem Punkt zufrieden geben, da dieser auch beiden wenig genützt hätte. Steele zeigte sich hierbei jedoch konsequenter als die Gastgeber und hatte letztendlich das bessere Ende für sich.

Bei einem Tempogegenstoß bleiben die Essener im Laufduell Sieger, schließen durch Timo Nickel zum 3:4 ab (90. + 2) und nehmen alle Punkte mit nach Hause, was am Ende die Tabellenführung bedeutet.

„Eine sehr bittere Heimniederlage. Die Mannschaft, die am Ende mehr Herz gezeigt hat, hat das Spiel gewonnen, sicherlich nicht die bessere Fußballmannschaft“, resümierte Stefan Janßen. „Aber am Ende zählen die Tore. Und wer mehr Tor schießt, gewinnt. So ist Fußball.“

Dem Übungsleiter ist bewusst, dass es gerade diese Punkte sind, die am Ende des Tages fehlen werden. Weder Meisterschaft noch Klassenerhalt werden in der Regel am Ende der Saison  entschieden. „Das sind Punkte, die wir nie und nimmer verlieren dürfen. Bereits gegen Wermelskirchen haben wir ein sicher geglaubtes Spiel noch aus der Hand gegeben.“

Insofern wird in dieser Woche einiges aufzuarbeiten sein. Im Gegensatz zu den letzten vierzehn Tagen wird dazu auch mehr Zeit sein, denn die Englischen Wochen sind für die Löwen jetzt erst einmal vorbei.

„Wir haben jetzt wieder eine normale Trainingswoche und müssen jetzt auf Rellinghausen schauen. Wir müssen sehen, dass wir uns dort die heute verlorenen Punkte wiederholen“, gibt Stefan Janßen die Marschroute für die nächsten Tage vor.

SF Hamborn 07: Sadiklar, Diallo (80. Neul), Helling, Wichert, Krystofiak, Keinert (77. Goralski), Stenzel (71. Spors), Bode, Schmitt, Herrmann, Golley.

SpVgg Steele 03/09: Razic, Handke, Ölcek, Muschalik (68. Hörstgen), Smeilus, Nickel, Mustapha (76. Hadzovic), Camara (84. Demirel), Rukollli, Geißler, Ramadan (71. Lippeck).

Schiedsrichterin: Isabel Steinke (SV St.Tönis).

Tore: 1:0 Golley (29.), 1:1 Camara (38. Strafstoß), 2:1 Krystofiak (49.), 3:1 Bode (67.), 3:2 Geißler (75.), 3:3 Hadzovic (85.), 3:4 Nickel (90. + 2).

Gelbe Karten: Rukolli (29. Foulspiel), Ramadan (56. Unsportlichkeit), Golley (76. Unsportlichkeit), Handke (79. Foulspiel), Smeilus (86.), Nickel (90. Unsportlichkeit).

Zuschauer: 250

Mainka