Hamborn 07 trauert um Christian Schwikart

Hamborn 07 trauert um Christian Schwikart

Traurige Nachrichten erreichten die Sportfreunde Hamborn 07 kurz nach Ostern.

Christian Schwikart, der Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre für die Hamborner Löwen in der Oberliga West, dann in der Regionalliga West kickte, verstarb am Karfreitag nach langer und schwerer Krankheit im Alter von 81 Jahren.

Mit „Kicki“, wie Christian Schwikart  von Mitspielern, Fans, und Freunden liebevoll genannt wurde, verlieren die Löwen ein Stück lebendiger Fußballgeschichte, gehörte der Linksaußen mit der angestammten Rückennummer 11 doch zu den Hamborner Mannschaften jener Zeiten, an die sich „07“- Fans nur allzu gerne zurückerinnern.

Schwikart stieß in der Saison 1958/1959 zu den Löwen, die seinerzeit in der damaligen 2.Liga West spielten und am Ende vor dem ETB Schwarz-Weiß Essen die Meisterschaft errangen und in die Oberliga West, der höchsten Spielklasse, aufstiegen. In seiner ersten Spielzeit für Hamborn traf „Kicki“ in sechs Spielen einmal für „07“.

Zwischen 1959 und 1963 folgten insgesamt 68 Einsätze für Hamborn 07 in der Oberliga West, wobei Schwikart 10 Treffer erzielte. Nach Einführung der Bundesliga spielten die Löwen in der Regionalliga West. Hier war „Kicki“ Schwikart in den Spielzeiten 1963/1964 und 1964/1965 in insgesamt 28 Spielen ebenfalls zehnmal für die Löwen erfolgreich.

Ganz besondere Momente dürfte Christian Schwikart allerdings im DFB-Pokal des Jahres 1961 erlebt haben, in dessen Verlauf er sich mit den Hambornern bis ins Halbfinale kämpfen konnte. Möglich, dass „Kicki“ in diesem Zusammenhang die wichtigsten Tore seiner Karriere erzielte. Zunächst konnte er in der 4. Runde im Gastspiel beim Bonner FV einen frühen 0:1 Rückstand durch einen Doppelschlag nach der Pause in einen 2:1 Erfolg drehen (50. und 67.) und sicherte damit das Weiterkommen der Löwen. Im Viertelfinale brachte er „07“ gegen den FK Pirmasens früh mit 1:0 in Front; die Löwen mussten dann allerdings gegen einen 1:2 Rückstand ankämpfen und setzten sich erst in der Verlängerung mit 3:2 durch. Beim Halbfinale, in dem der Gegner kein geringerer als der 1.FC Kaiserslautern war, war es Schwikart, der durch seinen Treffer zum 1:1 Ausgleich in der 70. Minute die Hamborner Hoffnungen auf eine  Verlängerung und einen möglichen Einzug ins Finale kurzzeitig wieder aufflammen ließ. Die Gäste aus der Pfalz  behielten allerdings das bessere Ende für sich und gewannen am Ende 2:1 in Hamborn.

Bekannte Namen zierten die Mannschaften, deren Teil Christian Schwikart war, und an deren Erfolgen er maßgeblich beteiligt war: Horst Häfner, Horst Podlasly, Werner Rinas, Rolf Schafstall oder Johann Sabath, die allesamt später in der Bundesliga spielten, oder andere „07“-Legenden wie Horst Jesih, Rainer Plich und Günter Pracz. Starke und authentische Typen, die sich in das kollektive Gedächtnis des Vereins eingeprägt haben.

Wir verneigen uns vor einem großen Sportler, der auf dem Platz immer alles gegeben, nun aber seinen letzten Kampf verloren hat.

Unsere Gedanken sind bei der Familie Christian Schwikarts und den Angehörigen, denen unsere aufrichtige Anteilnahme gilt und denen wir für die kommende Zeit viel Kraft und Trost wünschen.

Mainka