TV Jahn Hiesfeld II – SF Hamborn 07 II 5:2 (5:1)

TV Jahn Hiesfeld II – SF Hamborn 07 II 5:2 (5:1)

-Pleiten, Pech und Pannen bringen Hamborns Zweite am Rotbach schnell auf die Verliererstraße – Zweite Hälfte macht im Löwen-Rudel jedoch Hoffnung  auf die Trendwende –

Es hat nicht sollen sein. Auch im fünften Spiel der neuen Kreisliga A-Saison musste die Zweite Mannschaft der Sportfreunde Hamborn  07 am Sonntagnachmittag eine Niederlage einstecken. 2:5 hieß es am Ende für die Löwen bei der Zweitvertretung des TV Jahn Hiesfeld, die mit diesem deutlichen Sieg ihre aktuell bestehende Form eindrucksvoll unterstrich.

Auf der anderen Seite gerieten die Hamborner durch Pech,  aber auch durch fatale Nachlässigkeiten im ersten Durchgang früh auf die Verliererstraße.

Hiesfeld II führte bereits nach 13 Minuten durch ein Eigentor von Mehmed-Sena Özen (5.) und einem Doppelschlag von David Feldhoff (11.) und Yusuf Sahin (13.) mit 3:0. Zwischenzeitlichen Hamborner Hoffnungen durch den wenig später folgenden 3:1 Anschlusstreffer von Seyyid Coban (15.) bereiteten die „Veilchen“ fast postwendend mit dem 4:1 durch Laurenz Hübinger (17.) ein jähes Ende. David Feldhoff, der aus einer starken Hiesfelder Elf herausragte, machte mit seinem zweiten Treffer kurz vor der Pause im Prinzip bereits alles klar für die Gastgeber (41.).

Nach dem Seitenwechsel zeigten sich die Löwen zwar stark verbessert, konnten aber lediglich nur noch einmal per Handelfmeter in der Schlussminute durch Mazlum Itmec Ergebniskosmetik betreiben (90.).

„Uns war klar, das wir auf einen jungen, laufstarken Gegner mit einer starken Offensive treffen,“ beschrieb Co-Trainer Andreas Kubinski, der den  beruflich verhinderten Pierre Schmitz an der Seitenlinie vertrat, die Erwartungshaltung aus Hamborner Sicht . „Wir haben uns gut und intensiv vorbereitet, hatten am noch Vormittag eine Besprechung auf unsere Anlage. Dann kam wieder alles anders, als wir uns das gedacht haben. Wenn Du unten stehst, passieren Fehler, da gelingt dir nichts, was dir sonst gelingt“, beschreibt „Kubi“ die Kluft zwischen Plan und Wirklichkeit. „Ich will das Ergebnis nicht schön reden, aber zumindest im zweiten Durchgang hat die Mannschaft gezeigt, dass sie durchaus in der Lage ist, die Vorgaben umzusetzen und gegen einen starken Gegner wie Hiesfeld mitzuhalten. Laufbereitschaft und Einsatz stimmten. Hierauf lässt sich aufbauen.“

Die Löwen agieren am Rotbach gegen quirlige Gastgeber zunächst nach Plan. Dann kommt es im Mittelfeld zu einem Ballverlust, Hiesfeld kontert, kann noch nach außen gedrängt werden, doch die dann folgende Flanke ist so hart in den 16er gezirkelt, dass Mehmed-Sena Özen den Ball beim Abwehrversuch ins eigene Gehäuse befördert (5.). „Der Junge hatte gar keine andere Wahl“, nahm Andreas Kubinski den Pechvogel in Schutz. „Wäre er nicht rangegangen, wäre das Ding auch drinnen gewesen, da direkt dahinter ein Hiesfelder frei stand und nur noch hätte einschieben müssen. Da war nichts zu machen.“

Eine kalte Dusche, ein Schock, der die Hamborner lähmte. Als sich die Gelb-Schwarzen gerade wieder zu erholen begannen, schlugen die Veilchen innerhalb von zwei Minuten durch David Feldhoff (11.) und Yusuf Sahin (13.) eiskalt zu.

Beim Treffer zum 2:0 präsentierte sich der Hiesfelder David Feldhoff als Kunstschütze, als  er einen Freistoß aus rund 30 Metern präzise und flach an der Hamborner Mauer vorbei ins Toreck zirkelt. Den dritten Treffer leitet  07-Schlussmann Phil Marciniak unfreiwillig ein, als er sich verdribbelt, und Yusuf Sahin entschlossen dazwischen geht. Ein bisschen wie Slapstick, über den man lachen könnte, wenn es nicht so ernst wäre.

Dieser Doppelschlag war dann jedoch  mehr Weckruf denn vorzeitiges K.O. für die Löwen, die plötzlich die notwendige Gegenwehr und Zusammenhalt zeigten. „Die Truppe hat mehr investiert, um als Mannschaft aufzutreten“, zeigte sich Andreas Kubinski beeindruckt.

Bestes Beispiel für den Willen, sich gegen die schon fast feststehende Niederlage zu wehren, war Seyyid Coban, der sich im Mittelfeld im Zweikampf das Leder erkämpft, strauchelt, wieder aufsteht, weiterläuft, seine Gegner stehen lässt und aus 16 Metern abzieht, und auch noch nachsetzt, als Jahn-Keeper Franken den Ball nur abklatschen kann und das Leder zum 3:1 in die Maschen drischt (15.).

„Man hat gesehen, dass Seyyid das unbedingt wollte“, zollte „Kubi“ seinem Mittelfeldspieler Anerkennung.

Gedanklich war man auf Hamborner Seite sicherlich bei der jetzt einsetzenden Aufholjagd, doch nach einer weiteren Unachtsamkeit in der Vorwärtsbewegung der Gäste schnappt sich David Feldhoff die Kugel, setzt zu einem sehenswerten Solo an und bedient in der Mitte Laurenz Hübinger, der platziert zum 4:1 vollendet (17.).

Die Löwen gaben nicht auf, konnten zunächst aber keine weiteren Akzente setzen. Das tat aber David Feldhoff mit seinem zweiten Treffer kurz vor der Pause, erneut nach einem blitzschnellen Konter (41.). Mit dem 5:1 war im Prinzip die Messe gelesen.

In der Halbzeit war denn einiges an Aufbauarbeit gefragt im Hamborner Lager. „Ich habe den Jungs gesagt, sie sollen so tun, als ob die Partie wieder bei 0:0 anfängt“, erläutert Andreas Kubinski mit einem Augenzwinkern die Strategie, um dann wieder ernst zu werden: „Wir haben die erste Hälfte gründlich und energisch besprochen.“

Das Ergebnis konnte sich zumindest in der Einzelbetrachtung sehen lassen. „Im Prinzip haben wir die zweite Halbzeit mit 1:0 gewonnen“, philosophiert Andreas Kubinski, dessen Mannschaft läuferisch nun auf der Höhe ist, das taktische Schieben besser beherrscht und den Gegner besser in den Griff bekommt als im ersten Durchgang.

Magerer Lohn ist das Strafstoßtor von Mazlum Itmec in der Schlussminute zum 2:5 aus Hamborner Sicht, das jedoch nur leichte Ergebniskosmetik bringt.

„Wir müssen auf der zweiten Halbzeit aufbauen und sehen, dass wir die Köpfe freibekommen. Dann bin ich überzeugt, dass wir auch zu positiven Ergebnissen kommen werden“, ist Andreas Kubinski überzeugt.

Der Blick nach vorne wird getrübt durch den erneuten Ausfall von Ahmet Beytullah Kanmaz, der unglücklich auf seine Schulter gefallen war und in der 58. Minute vom Feld musste und im Nachgang zum Röntgen in Krankenhaus gebracht wurde. „Wir hoffen, dass es nicht wieder dieselbe Stelle ist, an der Ahnet sich schon einmal die Schulter gebrochen hatte“, sorgt sich Andreas Kubinski um seinen Schützling. „Kubi“ hatte Kanmaz gerade erst in der 39. Minute aus taktischen Gründen für Serkan Bilgin gebracht, um an den Außenseiten mehr Biss zu bekommen.

An dieser Stelle wünschen wir unserem Löwen Ahmet Kanmaz gute Besserung und hoffen auf seine schnelle Rückkehr ins Team. Dort wird er schmerzlich vermisst werden.

Vor den Löwen liegt nämlich ein schwerer Weg. Nach der  Niederlage verbleiben sie auf Rang 17. Der Abstand zu den rettenden Plätzen ist zwar überschaubar, doch der nächste Weg führt die Mannen um Pierre Schmitz am kommenden Sonntag zum TV Voerde, der auch nach der überraschenden 1:2 Niederlage beim VfvB Ruhrort-Laar sicherlich die Favoritenrolle gegen „07 II“ inne hat. Danach folgen weitere drei Auswärtsspiele.

TV Jahn Hiesfeld II: Franken, Izuwa, Erbaykir, Hadzic (67. Einlehner), Hübinger, Feldhoff (84. Herms), Feldkamp, Günther, Bachhofen (56. Aboagye), Sahin, Köse (70. Grunwald).

SF Hamborn 07 II: Marciniak, Chalupka, Coban, Golomb, Kanagalingan (75. Schulze), Sariyar, Kocakaya, El Talhaouy, Bilgin (39. Kanmaz, 58. Kara), Itmec, Özen (80. Oppong-Meusel).

Schiedsrichter: Jose Carvalho

Tore: 1:0 Özen (5., Eigentor), 2:0 Feldhoff (11.), 3:0 Sahin (13.), 3:1 Coban (15.), 4:1 Hübinger (17.), 5:1 Feldhoff (41.), 5:2 Itmec (90., Strafstoß)

Gelbe Karten: El Talhaouy (10.),  Einlehner (84.), Kara (85.), Aboagye (90.).

Zuschauer: 150

Mainka