SF Hamborn 07 – DJK Arminia Klosterhardt 0:5 (0:2)

SF Hamborn 07 – DJK Arminia Klosterhardt 0:5 (0:2)

-Jugendkraftler düpieren personell angeschlagene und zahme Löwen – Hamborn kassiert die dritte Niederlage in Folge –

Die Sportfreunde Hamborn 07 setzen ausgerechnet im Schlussspurt um die Meisterschaft in der Landesliga Gruppe 3 zu einer schwarzen Serie an, die eine immense Sogwirkung  nach unten zu haben scheint.

Nach den Pleiten in Remscheid (1:2) und gegen den ESC Rellinghausen (3:4) musste sich das personell arg gebeutelte Team von Stefan Janßen am Sonntagnachmittag auf eigenem Platz den Jugendkraftlern der Arminia Klosterhardt mit sage und schreibe 0:5 geschlagen geben und kassierte damit die dritte Niederlage in Folge. Gleichzeitig war es die höchste Niederlage für die Löwen in der laufenden Saison.

Für die Gäste aus Oberhausen waren Juliano Ismanovski (19. und 72.) und Joel Zwikirsch (56. und 62. jeweils im Doppelpack erfolgreich. Ekin Yolasan traf zum zwischenzeitlichen 0:2 (26.).

„Wenn man ehrlich ist, sind wir mit dem 0:5 noch ganz gut bedient“, räumte Löwen-Trainer Stefan Janßen, der mit der Leistung seiner Mannschaft an diesem Tag überhaupt nicht zufrieden sein konnte, freimütig ein.

Hamborn war an diesem Tag aus unterschiedlichen Gründen kein gleichwertiger Gegner für die Jugendkraftler. Zunächst mussten Gino Mastrolonardo und Noah Herrmann, ursprünglich für die Startelf vorgesehen, kurzfristig durch Damiano Schirru und Mertcan Akdeniz ersetzt werden. Die Tatsache, dass mit Sascha Wiesner und Daniel Engel zwei Akteure der Alten Herren, sowie mit Eray Karakus, Alperen Ercan und Tom Wulf Mucha-Hassing drei A-Jugendliche im Kader standen, verdeutlichte zudem einmal mehr die personelle Lage im Löwen-Rudel.

„An diesen Jungs lag es aber nicht, die haben wirklich alles gegeben“, ließ Löwen-Coach Stefan Janßen jedoch kein Missverständnis aufkommen oder Ausreden gelten, die davon ablenken könnten, dass es auch an der Einstellung des ein oder anderen Akteurs des  Stammpersonals gelegen hat, dass es zu der in dieser Form sicherlich nicht zu erwartenden Klatsche kam.

„Mir fällt es schwer, eine sachliche Analyse abzugeben“, hielt sich ein sichtlich konsternierter Stefan Janßen denn auch mit Details zurück, die richtigerweise im Kreise der Mannschaft zu besprechen sein werden.

Dabei fing es recht passabel für die Hausherren an, die sich durch Ahmet Ünal Ergün, Dennis Wichert und Pascal Sports in Form von Standards gute Chancen erarbeiteten.

Gleich der erste Konter der Arminen brachte aber die Führung für die Gäste durch Juliano Ismanovski (19.). „Das war genau das, was wir unbedingt vermeiden wollten“, ärgerte sich Stefan Janßen. Sein Gegenüber Marcel Landers hatte bereits im Vorfeld auf die Anfälligkeit der Löwen-Defensive hingewiesen und angedeutet, wo und wie sein Team die Stiche setzen wollte. Und genauso kam es: Hamborner steht  zu hoch, Klosterhardt schaltet blitzschnell um, spielt zwei Pässe und trifft.

Die Löwen hatten sich kaum vom Rückstand erholt, da klingelte es zum zweiten Male im Hamborner Kasten: Ekin Yolasan hatte einfach einmal aus rund 20 Metern Torentfernung draufgehalten und traf flach unten links ins Gehäuse. Löwen-Keeper Marius Delker hätte das Leder an einem guten Tag sicherlich erwischt – es war aber kein guter Tag, und es hieß 0:2 (21.).

In der Folge neutralisierten sich beide Mannschaften weitgehend. Das positive aus dem Blickwinkel der Hamborner und ihrer Fans war sicherlich, dass die Mannschaft von Stefan Janßen die Partie bis zum Pausenpfiff noch recht offen gestalten konnte.

Es ergaben sich sogar Gelegenheiten zum Anschlusstreffer, die jedoch nicht genutzt werden konnten.

So ging es mit einem 0:2 in die Pause, in der sich die Löwen für den zweiten Durchgang an und für sich Einiges vorgenommen hatten.

Was dann folgte, war allerdings eine regelrechte Demontage des Löwen-Rudels durch die Jugendkraftler aus Klosterhardt.

„Wir haben teilweise gespielt wie Anfänger“, umschrieb Stefan Janßen den Leistungs- und Konzentrationsabfall seiner Mannschaft im

zweiten Durchgang. Selbst gestandene und erfahrene Spieler wie Dennis Wichert und Collin Schmitt ließen sich hiervon anstecken. In einer Zwei-gegen-eins-Situation verstanden es beide nicht, den Oberhausener Joel Zwikirsch vom Ball zu trennen, der sich letztendlich durchzusetzen und das Leder dann zum 0:3 im Hamborner Tor unterbringen kann (56.).

Joel Zwikirsch ist es dann auch, der die aufkommende Resignation im Hamborner Team ausnutzt und auf 0:4 stellt (68.). Das 0:5 durch den zweiten Treffer von Juliano Ismanovski (72.) ist dann der traurige Höhepunkt eines Spiels, das die meisten Hamborner sicherlich ganz schnell vergessen möchten. Insofern muss man aus Hamborner Sicht Gäste-Trainer Marcel Landers schon fast auch ein wenig dankbar sein, dass er die Doppel-Torschützen vorzeitig vom Feld nahm, ehe sie noch größeren Schaden anrichten konnten.

Die letzten 18 Minuten blieben die Löwen von weiteren Gegentreffern verschont.

„Fußball und Leben im Revier gehen anders“, zeigte sich Stefan Janßen im Nachgang der Partie enttäuscht vom Auftritt seiner Elf. „Hier wird gekämpft und nicht gejankert. Wenn man am Boden ist, steht man hier wieder auf. Und das erwarte ich auch von meiner Mannschaft: dass sie sich schüttelt und wieder aufsteht. Ich erwarte eine deutliche Reaktion in Burgaltendorf.“ Mit Blick auf das restliche Programm gibt der Übungsleiter denn auch eine klare Botschaft vor: „Ein Spiel wie heute können und dürfen wir uns nicht mehr erlauben.“

Noch ist alles drin für „07“, denn Dank der teilweise ebenfalls überraschenden Ergebnisse der Konkurrenz bleiben die Hamborner punktgleich immer noch auf Augenhöhe mit dem Tabellenführer ESC Rellinghausen.

Unerwartete  Schützenhilfe erhielten die Löwen vom Nachbarn  SV Genc Osman Duisburg, der im versetzten Parallelspiel Tabellenführer ESC Rellinghausen mit 3:1 bezwang und damit den Ausrutscher der Hamborner nach oben ohne Folgen ließ.

Nach unten wird die Luft indes ganz dünn: Der Mülheimer FC 97, am 29. April Gegner der Löwen im Halbfinale des Kreispokals, schob sich durch einen 3:0 Erfolg bei der Spielvereinigung Steele 03/09 bis auf einen Punkt an Hamborn 07 und den ESC Rellinghausen ran und belegt derzeit Rang 3 in Lauerstellung. Der MFC 97 hat 37 Punkte auf dem Konto. Im Nacken des Trios folgen  die DJK Blau-Weiß Mintard, die gegen  den DSV 1900 nicht über ein 3:3 hinaus kamen, mit 36 Punkten, sowie der FC Remscheid, der beim VfB Frohnhausen ebenfalls nur Remis spielte (0:0), mit 34 Zählern.

Am kommenden Sonntag geht es nun für die Löwen zunächst zum SV Burgaltendorf nach Essen. Ohne es dramatisieren zu wollen: Es ist das erste Endspiel für die Jungs um Stefan Janßen. Da man sich nicht immer auf die Ausrutscher der Konkurrenz verlassen kann bzw. sollte, muss wieder selbst gepunktet werden, am besten dreifach! Anstoß ist um 15.00 Uhr auf dem Sportplatz An der Windmühle.

SF Hamborn 07: Delker, Diallo, Helling, Wichert, Wiesner (68. Karakus), Akdeniz, Schirru, Spors (76. Mucha-Hassing), Schmitt (81. Ercan), Ergün (60. Forbeck), Golley (72. Engel).

Arminia Klosterhardt: Goy, Stemmer (81. Paßing), Hohmann, Daumheimer, Zwikirsch (76. Ulrich), Erdem, Melzer, Yolasan (46. Zegaldo), Bayram (85. Dämmer), Ismanovski (73. Abel), Osei Bonsu.

Schiedsrichter: Sven Heinrichs (Blau-Weiß Meer)

Tore: 0:1 Ismanovski (19.), 0:2 Yolasan (21.), 0:3 Zwikirsch (56.), 0:4 Zwikirsch (68.), 0:5 Ismanovski (72.).

Gelbe Karten: Schmitt (20. Foulspiel), Yolasan (39. Foulspiel), Bayram (43. Foulspiel), Stemmer (46. Foulspiel), Osei Bonsu (55. Foulspiel), Akdeniz (63. Foulspiel)

Zuschauer: 320

Mainka